Dialog Industrie 4.0 - Forum für intelligente, vernetzte Produktion

Veröffentlicht am 13.06.2015

Letzten Dienstag nahm ich an einem Vortrag aus der Veranstaltungsreihe „Dialog Industrie 4.0“ der saar.is im Hochschultechnologiezentrum der HTW teil. Im Fokus stand eine echte saarländische Zusammenarbeit der Forschungsgruppe QBING mit den bekannten Unternehmen Orbis und Hager. Auf drei Vorträgen verteilt wurde praxisnah vorgestellt, wie Hager für sich den Begriff „Smart Factory“ in Kontext Ihres Toolmanagements definiert und erfolgreich umgesetzt hat. Vereinfacht formuliert sind die Gabelstaplerfahrer bei Hager nun in der bequemen Lage Ihre Lieferungsaufträge und entsprechende Statusmeldungen digital über ein integriertes Display am Gabelstapler zu empfangen. Alle Lieferungen für eine Maschine werden über RFID Technologie und richtungserkennende Lichtschranken überwacht. Die gesamte Auftragsverwaltung ist in nahezu Echtzeit an ein korrespondierendes ERP-System angeschlossen. Es ist jederzeit möglich die Auftragsabwicklung im Detail online zu verfolgen. Dies wurde u.a. durch die MultiprozessSuite OMPS von Orbis möglich. QBING steuerte das Know-How hinsichtlich der RFID Technologie bei. Beeindruckend!

Auch die bekannte HMI UX Designerin Natalie Oster war unter den Gästen anwesend und stellte die Frage nach der Einbindung der Benutzer und deren Akzeptanz. Ehrlicherweise erläuterte Stefan Schorr von Hager, dass zu Beginn der Entwicklung keine Benutzer in den Entwicklungsprozess eingebunden wurden. Dies führte zu negativen Erfahrungen, sodass zu einem späteren Zeitpunkt die Benutzeroberfläche mit den Benutzern gemeinsam gestaltet wurde. Da ein Benutzer normalerweise seine eigenen Bedürfnisse nicht zielführend in eine zu gestaltende Benutzeroberfläche transformieren kann, verwunderte es mich nicht, dass die gezeigten Benutzeroberflächen ein gewisses Optimierungspotenzial beherbergen. Nichtsdestotrotz konnte den Stapelfahrern ein toller Mehrwert geboten werden und neben den damit verbundenen Effizienzgewinnen, kann Hager das Toolmanagement wesentlich kostengünstiger betreiben.

Im Anschluss an die Präsentation konnte man während des gemeinsamen Get-Together auch an einer Beschichtung der QBING Smart Factory teilnehmen. In kleineren Gruppe wurden wir durch das Labor geführt und konnte uns eine digitale Intralogistik-Lösung anschauen.

Zum einen war es für mich sehr spannend zu sehen, wie viel technologisches Know-How saarländische Unternehmen im Bereich Industrie 4.0 bieten und welchen Einfluss die Digitalisierung der Prozesse auf den Benutzer hat.