IRONMAN 70.3 Luxembourg 2015 in Remich

Veröffentlicht am 22.06.2015

Als ich mich Anfang des Jahres für den IRONMAN 70.3 Luxembourg in Remich anmeldete, war ich ehrlicherweise alles andere als sicher, ob ich am 20.06.2015 ein Happy-End erleben würde. Die Verletzungen Ende 2014 und die damit verbundene Reduzierung der Trainingsumfänge sowie die Prüfungen hinter den Kulissen ließen mich hin und wieder zweifeln. Natürlich dreht sich im Leben eines Hobby-Athleten nicht alles um den Sport, jedoch hat mir dieser in den letzten Jahren den Ausgleich geboten um auch in den anderen Bereichen meines Wirkens absolute Höchstleistung zu geben. Es wird mir immer verständlicher warum für viele Menschen der Ironman oder andere extreme Ausdauerveranstaltungen eine Art Metapher darstellt. Man trainiert Monate oder Jahre und begibt sich schlussendlich auf eine abenteuerliche Reise. Wohin die Reise führt weiß nur der Protagonist selbst. Die Krisen und Herausforderungen die den Weg der Reise säumen vereinen uns alle. Und klar ist auch, dass nur die Mutigen, die sich dieser Reise stellen, am Ende belohnt werden.

Das Race-Weekend begann bereits am Freitag mit der Registrierung und dem anschließenden Race-Briefing. Ab 16:00 Uhr konnte man den Bike Check-In vollführen. Anhand der offiziellen Race-Info war man stets über den nächsten Schritt informiert. Die gesamte Organisation empfand ich als sehr professionell.

Für mich viel der Startschuss gegen 13:30 Uhr in der Mosel. Ich startete in einem größeren Feld aus Altersklassen-Athleten der M18-24 und M25-29. Das Schwimmen gestaltet sich sehr fair und ohne Schlägereien. Ich schwamm meinen Rhythmus und konnte die meiste Zeit mit einigen Begleitern schwimmen. Nach dem letzten Wendepunkt wurde das Tempo verschärft und ich nutze die Chance noch einige Plätze gut zu machen. Mit einer Zeit von 31:58 Minuten beendete ich das 1,9 km lange Schwimmen. Nach einem gemütlichen Aufenthalt in der Wechselzone (5:27 Minuten) startete ich auf dem Rad voll durch! Es erwies sich als Vorteil die Strecke und die Windverhältnisse zu kennen. Ich konnte sehr schnell Athleten der vorherigen Startgruppen einholen und raste sehr oft auf der Überholspur. Die längeren Steigungen der Strecke motivierten mich extra! Jeder überholte Lightweight-Besitzer (Laufräder ab 3.000 Euro) heizte meinen Motor an. Ich fokussierte mich und fühlte mich hervorragend auf meiner BMC timemachine. Am Schluss stand ein Ergebnis, welches ich mir nicht besser hätte vorstellen können. Ich absolvierte die 90 km in 2:38:26 Stunden (34.08 kmh). Für den Wechsel von Rad zum Laufen benötigte ich entspannte 4:06 Minuten. Die ersten 3 Kilometer des Halbmarathons fühlten sich noch gut an, aber mit jedem Kilometer wurde ich schwächer. Ich schleppte mich von Kilometer zu Kilometer und musste sogar Gehpausen einlegen. Irgendwann konnte oder wollte ich auch keine Verpflegung zur mir nehmen. Die letzten Kilometer waren sehr hart und ich versuchte irgendwie durchzuhalten. Nach genau 5:00:01 Stunden erreichte ich wirklich erschöpft das langersehnte Ziel. Ich benötigte einige Minuten um mich zu sammeln und langsam aus dem Dehydrierungsdelirium des Halbmarathons aufzuwachen. Wow! Was für ein Gefühl und ein Moment der erfüllenden Leere...

Mit meiner Zeit von 5:00:01 Stunden bin ich sehr zufrieden und wurde 480ter von 1640 Startern. Besonders stolz bin ich auf das Schwimmen und meine Radzeit. Das der Halbmarathon so schwierig wurde, hätte ich nicht gedacht. Eigentlich wollte ich relativ entspannt eine Zeit von 01:35:00 Stunden laufen. Mit einer Zeit von 1:40:04 Stunden hätte ich nie gerechnet. Doch wichtiger als die Zeiten: Ich hab es geschafft. Ich kämpfte und brannte für meine Leidenschaft! Der Mythos Ironman zog mich voll in seinen Bann und inspirierte mich zu neuen Abenteuern...

Mein Dank gilt meiner Natalie (Ohne deine Liebe wäre so vieles nicht möglich...), meinen unterstützenden Freunden, den tollen Radsport-Kollegen des RSC Überherrn, Carsten aus dem Radsalon (BMC!), und den Mädels der Frauengruppe RSC St. Ingbert. Danke euch!